Viva Fatima

Fatima!Die Guanako-Lama Stute ist das neugierigste, kesseste und gleichzeitig scheueste Tier auf meinem Hof. Wie einige der  anderen Bewohner bekommt sie hier "Kur auf Dauer". Hat sie auch verdient, denn sie kommt von einem Pferdehändler, der sie in einem Container hielt. Es liegt in Fatimas Natur, dass sie eher ängstlich ist und sie keinen Menschen, nicht einmal mich, näher als eine Armlänge an sich heranlässt; das hat sicher Gründe aus ihrer traurigenVergangenheit.

Sie lebt jetzt seit etwa neun Jahren hier. Ihr bester Freund ist Sancho, das Zirkuslama, aber sie mag auch die Pferde, vor allem die Isländerschimmel und die Ziege. Heute erzähle ich von ihr!

Hallo, wo bleibt mein Frühstück? Fatima hat sich von ihrem Stall auf der Weide  schon mal auf den Weg gemacht und  wartet im Paddock bei den Pferden auf ihr Futter.

Wie alle Neuwelt-Kameliten ist sie eigentlich sehr genügsam. Aber wer verwöhnt so eine Zaubermaus nicht gern? Die dürren Jahre sind vorbei.

Und Angst musst du auch nicht haben. Hier tut dir keiner etwas.

Heu ist nicht nur die Hauptnahrungsquelle sondern auch wichtig, da Fatima und Sancho Wiederkäuer sind und reichlich Rauhfutter brauchen.

Gleich nach ihrer Ankunft bei mir wurde Fatima sehr krank. Die Lymphknoten unter dem Kinn  waren vereitert und platzten auf. Ekelig, aber vor allem sehr schmerzhaft. Viele Wochen konnte sie kaum fressen. Aber Fatima hat es nach einer aufwändigen Behandlung geschafft. Danach bekam sie lange Zeit Antibiotika und weil sie sich nicht anfassen lässt, mußte die Spritze geschossen werden.

Echt übel für die Stute. Zahmer ist seit dem sicher nicht. Sie konnte ja nicht wissen, dass sie Hilfe brauchte. Das ist Vergangenheit. Heute ist sie putzmunter.

Lebensfreude pur! Fatima tobt sich aus. Wenn sie richtig gut drauf ist, springt sie mit allen vier Beinen gleichzeitig in die Luft, wie ein Gummibnall und schnalzt dabei.

Für fremde Pferde ein Greuel. Sie geraten total in Panik  und Fatima macht sich einen Spass daraus.

Fatima kann übrigens lächeln und  mit den Wimpern klimpern wie eine kleine Diva.

Und spucken? Was ist mit spucken?

Das fragen immer alle zuerst: Spucken deine Lamas?

Klar, wenn sie sauer sind. Das aber nur beim Fressen, wenn Sancho Fatima aus der Schüssel etwas klaut, dann zischt die Stute das Lama an  und spuckt ein bißchen. Keine richtige Spucke,  mehr  grüner Mageninhalt.

Danach muss entlüftet werden und  ihr Maul  steht für eine Weile offen. Dann sieht sie wirklich doof aus mit dieser Maulsperre.

Mich oder Besucher haben die beiden noch nie angespuckt. Warum auch. Sie sind nicht angriffslustig, eher zurückhaltend.

Heute morgen beim Frühstück. Fatima hat Sancho mitgeschnackt, wie man bei uns so sagt. Denn eigentlich haben sie ihre Futterschüssel direkt an ihrem Stall.

Das dauerte den Beiden mal wieder zu lange, bis ich mit den Pferden, Hühnern und Enten endlich fertig bin.

Im letzten Frühjahr habe ich Sanchos Wolle gekürzt, mit der Schere. Sehr mühsam. Aber nach einer knappen Stunde war er fertig. (Den Gummihandschuh trage ich, um keine  Blasen an den Fingern zu bekommen

Schaut mal im Hintergrund: Fatima hinter dem Baum. Sie hat sich versteckt, beobachtet alles aber ganz genau.

In diesem Sommer muss ihr Fell auch runter, sonst wird es hier zu heiss unter der dicken Wolle. Leider geht das nicht ohne Sedieren. Davor graut mir schon.Vielleicht hat jemand  einen guten Tipp.

Ein Lamahalter meinte mal, wenn man so scheue Tiere hat, muss man sich nicht wundern, wenn man keinen findet, der sie schert. Da war kein guter Rat.

Wir schaffen das schon!!!!!! Wie alles.