Was fehlt dem  Islandpony? Laboruntersuchung soll Antwort geben

 

Wenn man - wie ich -  fast 30 Tiere hat, ist das wie mit einer Schulklasse: Einem fehlt bestimmt immer etwas.

Ich zähle die Tage, an denen es allen und auch mir rundherum gut geht.

Aber so ist das eben im Leben.

Seit längerem gefällt mir nicht, dass meine hübsche Islandstute Fjödur bei aller Pflege, gutem Futter, reichlich Auslauf und genügend Arbeit, aussieht, als hätten sich die Motten in ihrem Fell eingenistet.

Wir wollen der Ursache auf den Grund gehen.

DAs ist Fjödur aus Island

 

 Das ist Fjödur, was so viel heißt wie - Feder.

Mit drei Jahren kam kam sie auf dem Seeweg mit dem Schiff von Island nach Deutschland. Für die junge Stute, die bisher ein freies Leben auf Island geführt hatte, muss dieser Transport schrecklich gewesen sein.

Inzwischen lebt sie 11 Jahre hier und die letzten drei Jahre bei mir.

Wie etliche Pferde aus Island leidet Fjödur im Sommer unter Juckreiz, ausgelöst durch Kleinst-Insekten, die  auf Island nicht vorkommen. Man spricht bei diesen Pferden von Ekzemer, was ich keine richtige Bezeichnung finde. Würden sie in  ihrer Heimat in der klaren Luft leben, hätten sie  keine gesundheitlichen Probleme.

Hier aber scheuert  sich Fjödur ab Frühling  bis zum Herbst die Mähne und den Schweif, dass ich sie zum Schutz eindecke.

Gerade Schimmel sind zudem, was ihre Haut angeht, besonders empfindlich.

 

Dieses Foto übrigens aufgenommen in dem angrenzenden Kornfeld ist nicht Fjördurs Weide. Hier steht sie nur für die  kurze Dauer einiger Fotos.

Außer dem sogenannten Sommerekzem hat Fjödur nun seit Herbst mehr oder auch mal weniger  Probleme mit Juckreiz.

Vielleicht entstanden durch fehlende Vitamine, Mineralien oder Spurenelemente im Futter?

 

 

Weidegang am Wald

 

 

Im Sommer können meine beiden Islandpferde Drottning, die auch aus Island importiert wurde, und Fjödur am Wald grasen. Außerdem habe ich in der Nähe eine Weide gepachtet.

Die Weide am Wald ist nicht gedüngt und bietet mehrere Gras- und Kräutersorten. Da sie recht " karg" ist, stellt sie für die genügsamen Islandpferde im Grunde eine gute Futtergrundlage dar. Doch unsere Böden gelten als arm, wodurch Selen- oder andere Stoffwechselmängel entstehen können.

 

Außerdem bekommen die Ponies Heu, das ich ausschüttele und befeuchte, da Fjödur eine Heuallergie hat. Wenn ich das nicht tue, reagiert Fjödur sofort mit  Husten. 

Auch etwas, das die Pferde auf Island nicht kennen.

Die Heulage und das Heu dort sind so saftig, grün und sauber, dass man selbst hineinbeißen könnte.


Außer dem Heu erhalten meine Pferde einige Mohrrüben, je nach Tätigkeit ein wenig Müsli und Mineralien. Außerdem steht ihnen immer ein Himalayasalz-Leckstein zur Verfügung.

Das müßte doch eigentlich reichen, dachte ich.

Doch auch im Herbst hörte Fjödur nicht auf, sich an der Kruppe und im Gesicht zu scheuern. Die abgeschubberten Stellen sehen nicht gerade schön aus, aber viel schlimmer finde ich, dass die Stute ständig einen Juckreiz hat. Zusätzlich habe ich ihr Bierhefe gegeben, was jedoch auch keinen Erfolg zeigte.

Hat die Stute vielleicht doch Haarlinge oder Milben?

 

Meine Tierärztin Kathrin Goes kommt zur Untersuchung,  lässt sich viel Zeit und kontrolliert sehr genau das Fell von Fjödur.

 

 

Auf  diesem Foto sieht man die Scheuerstelle. Parasiten, wie Haarlinge oder Milben, sind nicht zu entdecken. Also muss es andere Gründe geben.

Fjödur, halt still.

Der Stute wird Blut entnommen. Im Labor soll dann eine Analyse zeigen, ob Mängel vorhanden sind.
Der Stute wird Blut entnommen. Im Labor soll dann eine Analyse zeigen, ob Mängel vorhanden sind.

Es wird alles gut

 

 

Die Unterschung hat ergeben, dass Fjödur gravierenden Zinkmangel hat. Sie  bekommt ein  spezielles Zink-Mittel als Ergänzung und ich hoffe, dass das Fell bald nachwächst und Fjödur sich besser fühlt. Vielleicht hört damit der Juckreiz generell auf. Ich bin gespannt.

 

Meine Freundin Maidi, die mit Fjödur zum Longieren geht, flüstert ihr sicher ins Ohr, dass nun alles gut wird...

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