Die "wilde Hilde" soll den Habicht verjagen!

 

Meine Hühner leben seit einigen Wochen in ständiger Todesangst und ich in Schrecken und Wut.


Der Grund: Ein Habicht kreist über meinem Hof und hat in wenigen Tagen zwei Hühner getötet.

Lilli, die Laufente, hat er zweimal mit seinen Krallen gepackt. Sie konnte sich gerade noch auf den Teich retten.

So darf es nicht weitergehen! Ich habe mir eine Lösung überlegt, obwohl es wohl besser wäre, die Hühner und die Enten einzusperren.


Aber was für ein Leben, wenn ihnen 6000 Quadratmeter Garten und zwei Hektar Pachland als Auslauf zur Verfügung stehen? Wie sehr lieben es meine Hühner im Waldboden zu scharren und meine Enten auf dem Teich zu schwimmen?!



Lilli und Lea haben Angst

 

Völlig verängstigt stehen sich meine süßen Laufenten Lilli und Lea auf dem Hof

die Beine in den Bauch und sind ständig auf der Hut.


Lilli (hinten) hat noch Spuren am Rücken von der letzten Habichtattacke vor zwei Tagen.


Nur mit meinem "Begleitschutz" wagen sie sich an den Teich. Aber ich kann doch nicht den ganzen Tag Enten hüten und Hühner beschützen.

Die Hühner verstecken sich im STroh

 

Viele Stunden am Tag verbringen meine Hühner neuerdings im Heu und im Stroh aus Angst vor dem Raubvogel.

Die Linke, Greta, eine meiner alten Hennen war gestern das Opfer, das gerade noch entkam und nur einige Feder lassen mußte, weil ich den Habicht verjagen konnte.

 

Immer im Sand baden wird auf Dauer auch langweilig

 

 

Luna, Stella und Fiffikus haben gerade ein Sandbad im Pferdeunterstand hinter sich.


Und jetzt?

Sie trauen sich nicht heraus und hocken da so herum. 

Meine schönste orangefarbene Riesenbrahmahenne Aurora lag vor einer Woche mit aufgerissener blutiger Brust mausetot im Garten.

Nun liegt sie unter der Erde und wird niemals mehr scharren oder ein Ei legen.


Ich hätte nie gedacht, dass der Habicht sich an die großen Hühner wagt.

Jede Attacke des Greifvogels ist ein Schock für sie. Gut, der Habicht hat auch Hunger.


Aber meine liebevoll großgezogenen Hühner sollen bitte nicht seine Opfer sein.



Ein Netz Als Schutz und Marie?

 

Vor dem Hühnerstall habe ich schon vor einiger Zeit ein Netz wie einen Vorhang gespannt.


Dahinter können die Hühner flüchten, wenn sie in der Nähe attackiert werden.


Und Marie könnte doch auf aufpassen.


Aber sie meint wohl, sie muss eher mich hüten und beschützen. So hält sie sich lieber im meiner Nähe auf und beobachtet mich, während ich Fotos mache.











Ich bin ein Hüte- und kein Hühnerhund

 

Vielleicht kann mir einer meiner Blog-Leser einen Tipp geben, wie ich Marie dazu bringen kann den Habicht zu verjagen.


Wenn ich schimpfend hinter dem großen Vogel herrase,

rennt sie mit mir und bellt auch.


Aber sie sollte vor mir da sein und ihn vertreiben.

Ich fühle mich auch nicht zuständig

 

Hera, was ist mit dir?

Du bist doch tagsüber draußen und hörst, wenn die Hühner vor Angst schreien?


Mein Pyrenäen-Berghund ist ein Schutzhund. Habichte zu verjagen ist so gar nicht ihr Ding und wenn sie tagsüber in ihrem Korb an der Haustür schläft, dann schläft sie - und alle Hühner könnten gekillt werden.


Wie kann ich meine Hühner und Enten nur beschützen?

 

Kein modernes Kunstwerk, sondern ein Spiegel gegen den Habicht

 

Meine Idee mit einem im Garten aufgestellten Spiegel den Habicht bei seinem Sturzflug zu blenden, finde ich toll.

Darum steht  der Spiegel schon seit einigen Monaten am Gartenteich.


Hilft aber nur, wenn die Sonne scheint und er geblendet wird.

Mit Hilde gegen den Habicht

 

Mein gutgelaunter Rentner Herbert, der mir machmal hilft, meinte, ein Bekannter habe ihm geraten, dass eine Menschen-Attrappe, eine Vogelscheuche, den Habicht verscheuchen könnte.


So ist die "wilde Hilde" entstanden.


Da in meinem Kleiderschrank gerade keine alten Kleidungsstücke übrig waren, habe ich eine neue Regenjacke, eine schöne Jogginghose und eine gute Strumpfhose geopfert.

Nur der Strohhut ist alt. Aber was tue ich nicht alles für meine geliebten Viecher?!


Alles wird mit Heu ausgestopft und nun an die Arbeit Hilde!

 

Nein, wir wollen nicht Tanzen, ich suche nur einen noch besseren Standort für Hilde

 

Einige Male haben Herbert und ich die "wilde  Hilde" umplatziert, bis wir den richtigen Standort in der Einflugschneise des Habichts  gefunden haben.


Beim Betrachten des Fotos muss ich feststellen, dass Hildes und mein Outfit nicht sehr unterschiedlich sind.


Ich muss mich wohl mal etwas "anhübschen", sonst halten mich meine Leser noch für Hildes Schwester.


Doch auf dem Hof bei der Arbeit fühle ich mich in meinen praktischen Arbeitssachen wirklich wohl.


Alles zu seiner Zeit.

Hilde, enttäusch' mich nicht!

 


Mit der "wilden Hilde", deren Arme im Wind heftig wackeln, kann ich erste Erfolge vermelden: Bisher keine neue Habichtattacke.

 

Nur leider habe ich mich selbst furchtbar erschrocken, als ich aus dem Fenster schaute und dachte:

Was für ein Kerl steht da am Teich?


Ich muss mich erst an den Anblick gewöhnen.  Ich hoffe der Habicht nicht.

 

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Kommentare: 18
  • #1

    manu (Dienstag, 13 Oktober 2015 12:23)

    Hallo - habe gerade deinen Beitrag gelesen - Was ist in der Zwischenzeit deine Erfahrung mit der Hilde?? Haben ein ähnliches Problem mit Greifvöglen.
    Gruss, Manu!

  • #2

    Massi (Samstag, 23 Juli 2016 22:45)

    Hallo Maria,
    auch ich habe letzte Woche -wieder einmal- ein Huhn von einem Habicht getötet bekommen. Natürlich eines meiner Lieblingshühner: 9,5 Jahre alt und die Ziehmutter meiner Küken.
    Daher würde ich auch gerne wissen, ob Hilde es geschafft hat, den Habicht fern zu halten.
    Lieben Gruß
    Massi

  • #3

    Maria Köllner (Sonntag, 24 Juli 2016 19:40)

    Liebe Massi, die Vogelscheuche, die übrigens die alte Hockey-Regenjacke meiner Tochter trägt, leistet wirklich gute Dienste. Seitdem sie meine Hühner und Enten beschützt, vor allem bei Wind mit wild flatternden Armen, halten sich ( toi toi toi) die Greifvögel fern. Probier es aus... ist mein guter Rat, natürlich ohne jede Garantie und stelle deine wilde Hilde an eine Einflugschneise.

  • #4

    Selcuk Tüzgen (Montag, 03 April 2017 21:10)

    Ich habe auch ein riesen problem mit Habichten und Falken.Diese jagen immer wieder meine Takla Tauben (Kunstflugtauben).Vor ein paar Wochen hat ein Habicht oder ein Falke einen meiner sehr gut spielenden Tauben im flug gegriffen und mitgenommen.Meine Tauben müssen fliegen vor allem die jung Tauben um das Spielen zu lernen und zu perfektionieren.Ich weiß nicht was ich gegen Greifvögel machen kann.

  • #5

    Sunny (Samstag, 10 März 2018 16:35)

    Hallo. ich hab auch deinen Beitrag gelesen. Bei uns kommt leider auch regelmäßig der Habicht. Wir können unsern Garten auch nicht einzäunen da große Bäume im Garten stehen und der Garten mehrere A Gros ist.
    Leider ist heut der Habicht wieder da gewesen und des obwohl wir nicht einmal 100 m weg waren. Erst nachdem wir ihn angegriffen hatten ist er abgehauen. Daher denk ich nicht das es was bringt eine Vogelschäuche anzubringen. Dachte aber das es was mit den Hänsen bringt. Hat da jemand Erfahrung gemacht?

    Grüße Sunny

  • #6

    Tommy (Sonntag, 02 September 2018 19:36)

    Moin Sanny, Gänse bringen bei der Größe auch nicht viel hab 3 Gänse und 20 Hühner davon 3 große Hähne und Unterschlüpfe etc. bringt nichts Vogelscheuche werde ich jetzt noch probieren dann muß ich leider Netze nehmen und den Auslauf drastisch verkleinern.

    Gruß Tommy

  • #7

    Floian Labusch (Samstag, 23 Februar 2019 11:36)

    Hey,
    Sehr interessanter Beitrag �
    Und kam der Habicht in den letzten Jahren nochmal ?

  • #8

    Sarah (Sonntag, 24 Februar 2019 13:35)

    Hallo,
    wir haben das gleiche Problem. Haben schon flatterndes Absperrband und CD's aufgehängt, hat aber leider nix gebracht. Jetzt sitze ich hier und hüte meine Enten.
    Kam der Habicht nochmal oder funktionierts mit der Vogelscheuche?
    LG Sarah

  • #9

    Maria Köllner (Mittwoch, 27 Februar 2019 18:34)

    Hallo liebe Sarah und lieber Florian,
    Die wilde Hilde war genial! Wichtig sind flatternde Ärmel, damit die Arme im Wind "wackeln". Meine Hilde wurde leider altersschwach, inzwischen übernehmen meine beiden Herdenschutzhunde Carlo und Frieda ihre Aufgabe.

  • #10

    Meli (Sonntag, 23 Februar 2020 23:53)

    Hallo,
    Wir haben auch enorme Probleme mit dem Habicht. Mittlerweile schon recht lang. Kein Huhn ist vor ihm sicher (hellbraunes Zwerghuhn, weiße ausgewachsene Hähne, schwarzes Zwerghuhn, mittelgroßes braunes Huhn)
    Mit einem Huhn hat es angefangen. Und jetzt hört es nicht mehr auf.
    Ich bin erst 15 und Hühner sind für mich kein Essen oder nur Eierleger. Für manche mag es komisch klingen, für mich ist es normal. Ich verbringe viel Zeit am Fenster sitzend, draußen sitzend und passe auf. Aber auch ich habe Schule und kann nicht aufpassen. Heute war ich etwa eine Stunde im Haus unterwegs, dann hab ich unseren Hahn warnen gehört und bin nach draußen. Als der Habicht mich bemerkt hat ist er abgehauen. Die Henne musste man notschlachten. Ausgerechnet als ich nicht aufgepasst habe.
    Unser Auslauf ist auch recht groß, Momentan haben wir 16 Hennen und einen Hahn. Der Bestand wird immer weniger. Netze haben wir auch schon probiert. Dadurch das überall große Obstbäume stehen ist das Recht schwierig. Interessant ist das die meisten Angriffe immer am gleichen Ort stattfinden. Zwischen dem Obstbaumspalier und dem Zaun. Da ist etwa ein Meter Platz. Ein Wunder das der da überhaupt runterkommt.
    Unser Hahn ist ziemlich aggressiv. Auf Menschen und auch kleine Hunde (große haben wir keine) geht er los. Sobald sie ihm den Rücken zudrehen. Das der gegen den Habicht keine Chance hat wundert mich etwas, bzw. eher das er den Habicht nicht angreift. Er hat zumindest keine Kampfspuren...
    Ich hab langsam keine Ideen mehr.
    Kampfhuhnrassen kann ich vergessen, zumal ich nicht vorhabe unseren Hahn dafür fortzugeben.
    Ziegen hatten wir mal, eine Nacht, sie waren ein Geschenk, niedlich waren sie ja aber sie haben ständig nach ihrer Mutter geschrien. Am nächsten Tag haben wir sie zurückgebracht. Ich bezweifle das mein Vater das nochmal macht.
    Herdenschutzhund. Ich bezweifle das ein Züchter uns einen ausgebildeten HSH für 17 Hühner überlässt.
    Krähen schauen dem Habicht zu und warnen ihn wenn wer kommt. Also wo auch immer Krähen den Habicht vertreiben...Wie geht das? Ganz zu schweigen davon das ein Kröhenpaar uns schon eine junge Laufente getötet hat.
    Unsere jetzigen wildfarbenen Laufenten sind trotz ständigem Freilauf (Nachts einmal abgesehen) unbeschädigt. Vermutlich werden sie übersehen?
    Habichtangriffe haben wir meistens im Frühling, selten auch im Herbst.
    Der kam sogar als wir junge Hähne hatten. Da waren dann der Althahn und mindestens 6 weitere große Hähne drin. Von denen hat er einige geschlagen. Trotz mehrfachen vertreibens 3 an einem Tag.
    17 Tiere in unseren alten Hühnerstall zu sperren kommt mir aber auch nicht fair vor. Zumal der Stall schon mit 10 Hennen ziemlich überfüllt ist. Das ist vielleicht vorübergehend eine Lösung aber auf längere Zeit eher nicht...
    Links und rechts des Gehegen sind große Tannen und Trauerweiden. Der ideale Startpunkt für den Habicht.
    Unser Hahn warnt zuverlässig und unsere Hühner reagieren auch drauf. Trotzdem erwischt es auch alteingesessene Hennen und nicht nur Jungtiere. Unsere Umzäunung ist wahrscheinlich über zwei Meter hoch. Dank der Flugkünste unserer kleinen Hennen.
    Eine Vogelscheiche hatten wir auch schon. Ob das was bringt weiß ich nicht.
    Der Habicht ist schlau. Deshalb bezweifle ich den Einsatz sämtlicher Spiegel und Flatterbändern.
    Unterschlüpfe werde ich wohl demnächst welche basteln.
    Hat irgendwer noch irgendeine Idee auf die ich nicht komme?
    Der Habicht ist wohl der gefährlichste Feind der Hühner...

    Mein Text ist jetzt recht lang, ich hoffe ich habe nichts vergessen.

    Meli

  • #11

    Beate Haase (Freitag, 15 Mai 2020 19:31)

    Hallo, das ist ja ein toller Bericht von der wilden Hilfe . Vorgestern hat der Habicht trotz Vogelschutz Netz mein Lieblingshühnchen gekillt .Er ist irgendwie durch die Bäume.
    Weisst du , wo ich so eine Hilfe kaufen könnte oder kannst du mir sagen , wie du sie gemacht hast?
    Liebe Grüsse B. Haade

  • #12

    Tanja (Samstag, 16 Mai 2020 22:27)

    Wir haben auch immer wieder Besuch vom Habicht, der dann sogar mit einem Krähenpärchen gemeinsame Sache macht. Haben auch schon einiges ausprobiert. Die besten Dienste hat ein dauerhaft laufendes Radio geleistet und seit dem wir aber unsere Zwergziegen bei den Hühnern mit laufen lassen, hat der Habicht aufgegeben. Ich hoffe das hält noch lange an, ansonsten werde ich wohl auch mal eine Hilde bauen :-)

  • #13

    Silvia (Sonntag, 24 Januar 2021 18:04)

    Heute hat ein Habicht unsere Hühner, 7 Mädels überfallen. Zum Glück haben sie nur ein paar Federn verloren und einen riesigen Schreck bekommen..wir natürlich auch. Dadurch bin ich auf deine Seite gestoßen. Jetzt haben wir den Freilauf erst einmal mit Weidezaunband kreuz und quer bespannt und morgen wird noch meine Herbst-Deko eine Vogelscheuche aufgestellt und mit dem Spiegel werde ich auch probieren. Hoffentlich hilft es. Auf alle Fälle vielen Dank für die netten Beschreibungen.
    Lg
    Silvia

  • #14

    Angela (Montag, 25 Januar 2021 21:29)

    Oh man, bin heute hier gelandet, weil auch bei uns wieder dieser Sch....Habicht zugeschlagen hat. Und natürlich das liebste, einzig bunte Huhn. Am Morgen hat sie mich beim Füttern noch in die Finger gebissen/gepickt. Ich habe mir extra große Rassen zugelegt um den Hühnerdieben das Jagen schwer zu machen, den Fuchs haben wir auch regelmäßig auf dem Gelände. Im Moment laufen drei Brahma-Junghähne mit den 11 Hühnern, Brahmas und Cochin. Gut, der größte Teil ist noch kein Jahr und noch nicht voll ausgewachsen, aber doch relativ groß und schwer. Die Hähne haben den Habicht offensichtlich in die Flucht geschlagen, das war an den vielen ausgerissenen Federn zu erkennen. Das Huhn sitzt mit massiven Verletzungen in einer Kiste und ich hoffe, sie erholt sich.
    Wir haben den Hauptteil des Auslaufs mit Maurerschnur kreuz und quer überspannt, immer von Baum zu Baum zu Zaunpfahl usw., jedoch den zweiten Auslauf nicht und da packt er immer wieder zu. Nun werden wir auch dort noch spannen müssen, leider ohne Baumhaltepunkte. Mal sehen wie das klappt. Aber ne Hilde kommt auch noch dazu und Spiegel auch und was weiß ich noch alles.
    Friede den Hühnern - Krieg dem Habicht! �

  • #15

    Franzi (Sonntag, 21 Februar 2021 23:22)

    Hi Maria,

    wie meine Vorredner bin auch ich durch die traurige Erfahrung eines Habicht-Angriffs auf meine Hühner zu deiner Seite gelangt und finde sie wirklich toll.

    Es ist erschreckend zu lesen, dass viele berichten, der Habicht schlage immer wieder zu.
    Das halte ich nicht aus.
    Ich renne den ganzen Tag selbst wie ein "verrücktes Huhn" hinter den Hühner her und treibe sie zusammen oder komme wie verrückt, schreiend angerannt, wenn ich etwas wild gackern oder den Wahnruf der Hähne höre.

    Das tue ich übrigens schon seit Wochen.
    Da bin ich froh über Corona und erzwungenes Zuhausebleiben und sogar über kurze Tage.

    Meistens ist es nichts aber seit vorgestern spüre ich förmlich, wie mir jedes Mal 5 neue graue Haare wachsen und sich mein Herz zusammenzieht.
    Ich liebe meine Hühner!

    Vorgestern wurde meine liebe Hühner-Freundin Pingu durch einen Habicht getötet.
    Das Schlimmste ist, ich hatte es die ganze Zeit im Gefühl, musste aber mit dem Hund raus und habe die Hähne noch rufen hören. Ich wollte die ganze Zeit umdrehen aber meistens sagen mir alle, ich übertreibe und oft hatten sie auch recht aber diesmal leider nicht und ich bereue so sehr, nicht auf mein Gefühl gehört zu haben.

    Als ich wiederkam lag die Kleine tot und zerrupft vorm Tor und ich bin nur panisch ums Haus gerannt und habe die anderen gerufen.
    Sie hatten sich an der Hauswand unter immergrünen und dicht belaubten Lorbeer-Büschen versteckt und haben erst einen Ton von sich gegeben, als ich in ihrer Nähe nach ihnen gerufen habe und kamen dann sofort zu mir.

    Pingu war die Menschenbezogenste und Liebste von allen. Egal wo ich war, kam sie dazu und hat sich auf mich gesetzt, eingekuschelt und geschlafen oder in meiner Kapuze durch den Garten tragen lassen. Wenn ich bei den Pferden war, kam sie dazu und hat auf dem Mist gescharrt oder im Heu und Stroh nach Essbarem gesucht.
    Sie hat auch mal einen Abstecher ins Haus gemacht und sich umgesehen und war oft allein unterwegs und das ist ihr dann wohl leider auch zum Verhängnis geworden. Der Habicht hat sie wohl beim Fressen vorm Stall angegriffen...
    Die anderen waren viel weiter weg, als ich sie gefunden habe. Nur ihre Schwester hatte sich im Rhododendron in der Nähe versteckt und kam auch erst raus, als ich mit den anderen in ihrer Nähe war.

    Ich habe die 6 selbst aufgezogen und verbringe unheimlich viel Zeit mit ihnen, so dass sie gerne auf mir sitzen und in meinem Arm schlafen und immer sofort da sind, wenn ich sie rufe und sich auch sonst, wenn ich im Garten oder bei den Pferden bin, meistens in meiner Nähe aufhalten und mir blind vertrauen.

    Deshalb gebe ich mir wohl auch die Schuld an ihrem Tod. So lange Zeit ist nichts passiert, wir leben mitten im Wald, die Hühner liefen von Küken an frei und allein im Garten umher und bei den Pferden und in den Wald, wohin sie wollten und es ist nichts passiert.
    Die Tiere haben mir und ihrer Umgebung vertraut, sie haben mich gerufen und ich bin einfach weitergangen. Ich habe ihr Vertrauen gebrochen und ich erwarte nicht, dass sie mir verzeihen.

    Viele denken jetzt, "ach du scheiße, das sind Hühner", ich weiß.
    Nichts könnte mir egaler sein. Denn "solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken" und wenn ich dafür sorgen kann, dass meine Hühner ein wachsames aber gefahrloses Leben führen können, werde ich alles dafür tun.

    Hast du es irgendwie geschafft, den Habicht loszuwerden?
    Ich will meine Hühner nicht einsperren.
    Seit sie bei mir sind, laufen sie frei herum und ich will ihnen das einfach nicht wegnehmen. Sie würden es nicht verstehen.

    Im Sommer, wenn alles wieder belaubt ist, haben sie viel mehr Versteckmöglichkeiten.

    Ich werde morgen Hennen kaufen und integrieren, da meine meine Bande aus 3 Hähnen und leider nicht mehr 3 Hennen besteht, was viele für unmöglich gehalten haben, ebenso wie Hühner, die vorbeikommen, wenn man im Garten auf der Bank sitzt und auf den Schoß springen, sich hinlegen und schlafen und dabei streicheln lassen und es hat super funktioniert. Hin und wieder gab es Geraufe aber alles kein großes Problem.
    Jetzt habe ich wirklich deutlich zu wenig Hennen und heute gab es doch schon ordentlichere Streitereien, bei denen einer meiner Jungs, Erwin, immer wieder flüchten musste und somit allein unterwegs war, was mich wiederrum auf den Plan rief.

    Ich werde auch die letzten Eier von Pingu (und Panda, weil beides Grünleger) ausbrüten.

    Vielleicht ist es eine gute Idee, die Hühner im Frühjahr und Winter in einem großen, überdachten Auslauf zu halten (mit Strom am besten, zumindest eine äußere Litze) und dort einzusperren, wenn man nicht da ist. Ach, traurig.

  • #16

    Marie (Sonntag, 27 Juni 2021 21:22)

    Das tut mir unendlich leid um die Hühnchen und ich kann Eueren Kummer gut verstehen. Seit 3 Monaten haben wir 3 Hennen und einen Hahn. Heute kreiste ein Greif über ihnen, als sie frei auf der Wiese waren. Da hab och den "Condor" gespielt und er drehte ab. Den Auslauf können wir wegen Baumbestandes auch nicht ganz überdecken.
    Wir haben ständig Sorge um die Vögelchen.
    LG
    Marie

  • #17

    Andrea (Donnerstag, 25 November 2021 15:35)

    Hallo zusammen,
    auch bei mir hat der Habicht zugeschlagen, mehrfach. Unter anderem einer Zwergentendame bei lebendigen Leibe den Flügel gefressen. Wir mussten sie leider einschläfern... Im Moment sind unsere Junghennen in Not. Wir haben einen fest eingezäunten Auslauf für unsere Damen und mittlerweile zwei Herren, aber der Habicht setzt sich oben auf den Auslauf und macht so die Jungtiere ganz kirre, so dass sie versuchen, durch das Gitter zu kommen, und dann greift der Habicht zu. Zwei Junghennen habe ich jetzt am Kopf verletzt nach drinnen geholt.
    Eine wilde Hilde hatte ich auch schon, hat am Anfang auch gut geklappt, aber nach 3 Wochen wusste er, dass nichts passiert. er kommt sogar, wenn ich dabei sitze und aufpasse...
    Mir bleibt nur ein großer fester abgesicherter Auslauf und freigang, wenn meine Tochter und ich zuhause und draußen sind...

  • #18

    Magdalenafilary (Montag, 22 Mai 2023 22:30)

    Toller Beitrag