Dies ist die Geschichte von Sulaika, einer wunderbaren Haflingerstute



An einem herrlichen Tag in diesem Frühling machte meine Freundin und Nachbarin Susanne Riedel diese Fotos und einige weitere von ihren Töchtern Imme und Linde mit unserer Stute Sulaika. Die Drei mochten sich sehr gern und die Mädchen verwöhnten sie bis zum Schluss.
Als Sulaika vor einer Woche starb, war sie 27 Jahre alt. Die letzten fünf Jahre ihres Lebens hat sie auf meinem Hof verbracht. Sie war bereits krank, als sie kam (Hufrehe), aber irgendwie hat sie es immer wieder geschafft die Krankheit zu überwinden. Teilweise mit Schmerzmitteln, Spezialhufbeschlag und manchmal einfach so. Bis zum 22. Juni. Da mußte ich mich entscheiden und auf den Rat des Tierarztes hören: "Lass sie gehen!" Verdammt schwer! Doch die letzten Wochen hatte Sulaika deutlich Schmerzen. Sie lag immer häufiger im Stall und zusätzlich hatte sie Herzprobleme.
Das Grün der Weide! An ihrem letzten Tag durfte Sulaika noch einmal nach Herzenslust grasen. Die Fliegendecke schützte sie gegen lästige Bremsen

Sulaika war extrem verfressen, entsprechenden Umfang hatten ihre Äppel.
Leider durfte sie nur immer kurz auf die Weide. Es tat mir jedes Mal leid sie nach kurzer Zeit vom Weiden wegzuführen.
Jetzt hat sie sicher saftiges grünes Gras so viel sie mag....
Ein tolles Pferd vor der Kutsche

Viel weiß ich nicht über Sulaikas Vergangenheit; als Fohlen muss sie wunderschön gewesen sein. Denn sie wurde als Saugfohlen prämiert. Das steht in ihren Papieren.
Ich kenne kein vielseitigeres Pferd (und ich habe sehr viele kennengelernt) wie diese Stute: Sie konnte einige Kunststücke, wie spanischen Schritt; sie eignete sich als Westernpferd, als Dressur-oder Rückepferd und ging zuverlässig und fleißig vor der Kutsche (Foto Marek und Norbert) Sie war gehorsam, zärtlich und willig. Obwohl sie auch ihren eigenen Kopf hatte und oft ihre blonde Mähne heftig warf.
Offensichtlich wurde sie vor vielen Jahren einmal gut ausgebildet. Was viel später geschah, warum man sie nicht mehr wollte oder halten konnte, weiß ich nicht. Ein Pferdeschicksal von vielen. Die Pferde werden nicht gefragt... Vor fünf Jahren kaufte ich sie für eine Schutzgebühr in der Heide - eigentlich "nur" als Beistellpferd für ein zweites Pferd. Anfangs war sie offensichtlich sehr traurig. Fremd und auch verloren. Sie hatte von einem Tag auf den anderen ihre gewohnte Umgebung verloren, vielleicht auch ihre Pferdefreunde.
Doch dann kam sie schließlich hier an, mit Leib und Seele, und sie fand ein neues Zuhause, wurde sogar noch mal gefordert und vor allem sehr geliebt.
Darum war der letzte Liebesbeweis von unserer Seite, sie gehen zu lassen. Ein schmerzhafter Abschied, und dennoch leicht für die Stute, die in wenigen Momente mit tierärztlicher Hilfe diese Welt sanft verliess... So kann ich allen Tierfreunden raten: Wartet nicht zu lange mit dem Abschied, wenn euer geliebtes Tier leidet. Lasst es gehen.
Wir alle, die dich liebten Sulaika, behalten dich in Erinnerung, so wunderbar wie auf den Fotos:
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Milla (Montag, 04 Juli 2016 18:05)
Ich möchte Sulaika gern