Pferde gehören seit meiner Kindheit zu meinem Leben.
Jumbo, ein Nuskat-Schimmel, Westfale mit tollen Fähigkeite, als Dressur-und Springpferd, war mein erstes Pferd.
Es stand in der Reitanlage in Schloss Neuhaus bei Paderborn. Gemeinsam mit meiner Schwester Sabine durfte ich Jumbo reiten und gemeinsam hatten wir öfter auch Angst, denn Jumbo stieg auch gern. Vor allem auf unseren ersten Reiterprüfungen und Turnieren.
Als ich 14 Jahre alt war, hatte ich mit Jumbo, meiner Freundin Walli und ihrem Pferd einen schweren Reitunfall. Die Pferde waren durchgegangen und auf die Bundesstraße vor einen Mercedes gerannt. Alle waren wir verletzt. Ein Pferd überlebte den Unfall nicht. Walli und ich lagen mehrere Wochen im Krankenhaus, wo wir uns beide in den hübschen Oberarzt verliebten. Er ahnte jedoch nichts davon.
Natürlich ging ich gleich wieder aufs Pferd, doch seitdem habe ich vor zu großer Schnelligkeit - ob auf dem Pferderücken oder im Auto - eine gewissen Angst.
Jumbo übernahm später eine ältere Reiterin. Ich ging nach Norddeutschland und fand hier meine große Pferdeliebe:
Das war mein Nobody, der natürlich nicht so hieß. Er hatte keinen Besitzer, keinen Namen und fristete ein trauriges Leben in einer Pferdebox in der Gemeinde Rosengarten. Ein Jahr war er dort eingesperrt. Über Nobody, den wunderschönen Traberwallach, der mich 25 Jahre lang begleitete, habe ich in meinem Buch "Der lange Abschied" und in "Die Lamafrau" geschrieben.
Eine unvergessene Zeit. Nobody begleitete mich überall hin, auch nach Berlin, als ich dort zwei Jahre wohnte. Meine beiden Töchter saßen schon als Kleinstkinder auf ihm und ich konnte ihm vertrauen.
Wir durchstreifen unendliche Male die Natur, Wälder und Wiesen zu allen Jahreszeiten. Wir nahmen sogar einmal an einer Reiterprüfung teil und wurden 5. Außerdem legte er sich hin und konnte noch andere tolle Sachen. Jeden Sommer bekam Nobody 8 Wochen Weideurlaub.
Als er dann starb - knapp 30 Jahre alt, an einem Novembermorgen, weil er wohl für sich entschieden hatte, nun sei es genug des Lebens, dachte ich erstmal mein Herz zerbricht.
Aber das Leben geht weiter und die Liebe zu Pferden endet nie. Das kennt doch jeder. Oder?
Ich habe Nobodys Halfer, besser gesagt seine Trense, an den berühmten Haken gehängt und .... ich werde dieses wundervolle Pferd niemals vergessen - Danke für die Zeit mit dir, mein Nobody.
Dann während eines Urlaubs in der Camargue (Frankreich) bei den wundervollen weißen Pferden, erwischte mich der Pferdevirus erneut voll und neue Pferdchen folgten Nobodys Hufspuren und eroberten mein Herz.
Suleika, (l.) die 23-jährige Haflinger-Stute, sollte "nur" Beistellpferd werden.
Sie hatte Hufrehe (s. Wikipedia "Hufrehe") und wurde
deshalb günstig abgegeben.
Was für ein wundervolles Pferd, was für eine Persönlichkeit, klug, fleißig, eigensinnig und wie alle Haflinger extrem verfressen.
Freya kaufte ich, da ich kein passendes Camargue-Pferd finden konnte, über das Internet von einem Pferde-Händler. (Vorsicht!!!)
Bilddschön. Besonders der Kopf.
In ihren 11 Jahren, war sie bereits durch 9 Hände gegangen.
Die Arme, und auch bei mir blieb sie nicht lange...
Und was keiner ahnte - mit ihr kaufte ich zwei Pferde...
Freya war tragend und im März 2012 bekam sie ein wunderschönes Fohlen.
Freya hat schon Araberblut in sich, was man an ihrem hübschen Kopf erkennt...
Nur der übrige Körper ist ein wenig verbaut,
zu lang und wie gesagt, sie wurde immer runder und runder!
Das ist Fujai!
Überraschung bedeutet der Name.
Was für ein zauberhaftes Fohlen.
Der Vater?
Den kennt keiner...
Aber er muss sehr schön sein.
Schnell wie der Wind ist unser Baby. Doch bei mir reicht der Platz nicht für ein Fohlen. So kommt es zu Nicole, meiner Freundin, einer begeisterten Pferdefreundin- und expertin in sehr gute
Hände. Aber der Abschied fällt schwer.
Mutter Freya geht mit. Doch kann ich sie jeden Tag besuchen, da sie ganz in der Nähe bleiben.
Außerdem wird nun Fjödur mein neues Pferdchen,
eine Schimmelstute aus Island.
Nicole und ihr Vater verladen Freya und Fujai.
Alles Gute Ihr Beiden!
Ich weiss, dass Ihr eine schöne Zukunft habt und es euch Nicole sehr gut gehen wird!
So ganz einfach ist das nun doch nicht ein Islandpferd richtig zu reiten, das muss ich erst lernen, auch wenn ich seit Ewigkeiten reite.
Wie töltet man eigentlich?
Und vor allem wie hält man an?
Auf "Brrr" geht meine Fjödur erst richtig los.
Auf Island sagt man "Ho". Ach so!
Es liegt noch ein langer Weg vor uns.....
Aber wir schaffen das schon.
Durch Höhen und Tiefen und mit Unterricht bei Nadine Kneisch aus Königsmoor.
Suleika, die sehr traurig über den Abschied des geliebten kleinen Fohlens ist, schmeisst sich tüchtig ins Geschirr.
Sie ist ein tolles Kutschpferd. Marek nimmt bei Werner Herrig Fahrunterricht und absolviert mit Erfolg den "Fahr-Führerschein".
Suleika und Fjödur schließen Freundschaft, nachdem die Haflinger-Stute erst einmal so nach dem Island-Schimmel ausgekeilt hat, dass Fjödur viele Wochen lahm
ging, sind sie nun ein Herz und eine Seele.
Dann übernimmt Momo, das Shetlandpony, die Herrschaft auf meinem kleinem Pferdehof.
Nicole überlässt mir den kleinen Pferdemann, damit nie ein Pferd allein bleiben muss, wenn eines ausreitet. Außerdem hat sie selbst inzwischen elf Pferde (inklusive Freya und Fohlen Fujai).
Momo lebt sich schnell ein, ist zauberhaft, frech und eigensinnig.
Leider ist er auch wieder ein "Rehe-Kandidat" und hat immer wieder neue Schübe. Aber das kriegen wir mit Hilfe unseres Tierarztes Dr. Schöneich und Kathrin Goes ganz gut in den Griff.
Fjördur bei einem Auflug ins benachbarte Kornfeld.
Sven Hannes, unser
Freund und Fotograf macht kurz dieses schöne
Foto, und dann ganz schnell wieder raus da!
Zum Grasen am Wald kommt nun auch Fatima mit,
meine kleine, kesse Guanako-Lamastute.
(Was ist ein Guanako? >>>
hier bei Wikipedia nachlesen)
Ob sie glaubt, sie sei auch ein Pferd?
Oder meinen die Ponys sie sind Lamas?
Egal, Hauptsache sie verstehen sich alle gut!
Manchmal sollte man seinem Pferd vertrauen... Im November vor fünf Jahren wollte ich mit meiner Stute in einer Reithalle in der Nähe eine Trainingsstunde nehmen. Hier kam es zu einem schweren Unfall, der mich fast mein Leben gekostet hätte. Schon auf dem Weg dahin war die Stute unwillig, wollte ständig umkehren, doch ich ging weiter. Betrat die Halle, konnte aber die schwer schließende Tür nicht zumachen. Ich sass auf, doch die unruhige Fjödur raste panisch auf die offene Tür zu nach draußen und ich prallte in der Kurve gegen den Türpfosten. Meine Milz war gerissen, einige Rippen gebrochen und ich hatte etliche Prellungen.
Nach der Notoperation im Buchholzer Krankenhaus dachte ich gleich nach dem Aufwachen auf der Intensivstation: Jetzt erst recht!
Reiten wollte ich erstmal nicht, aber dann würde ich halt mit meinem Pferd wandern. Und so schenkten mir meine Töchter zu Weihnachten Packtaschen.... und im Frühjahr, die Narbe war gerade verheilt, wanderten wir los. Fjödur, Marie und ich in die Lüneburger Heide nach Wilsede.
Hurra! Ich reite wieder!!! Mit der 26jährigen Islandstute, die 15 Jahre
bei Berlin als Schulpferd ging, habe ich ein liebes
Pferdchen mit dem ich wieder Vertrauen finde.